Herr Herbert, welche Bedeutung hat die Landesausstellung «Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau», die ein halbes Jahr lang im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz gezeigt wird?

Das Badische Landesmuseum präsentiert mit dieser Landesausstellung eine wahre Schatzkammer der Kultur- und Zeitgeschichte. Die historischen und kulturellen Leistungen der Reichenauer Mönche werden im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz eindrucksvoll nacherzählt. Auch die Insel Reichenau, die seit fast 25 Jahren zum UNESCO-Welterbe gehört, ist mit ihren Originalschauplätzen, der neu eingerichteten Münsterschatzkammer und den Klostergärten Teil der Ausstellung.

Eigens für die Ausstellung wurden im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz 13 Räume umgebaut. Welchen Stellenwert hat die Ausstellung für das Badische Landesmuseum?

Mit der Landesausstellung kehren viele der kostbaren Objekte aus dem Reichenauer Skriptorium zum ersten Mal wieder an den Bodensee zurück. Möglich gemacht wurde dies durch die Aufnahme des Projekts in die Reihe der Grossen Landesausstellungen in Baden-Württemberg. Für das Badische Landesmuseum bedeutet die Ausstellung eine grosse Herausforderung – auch, weil wir nicht in den eigenen Räumen in Karlsruhe präsentieren, sondern in Konstanz zu Gast sind.

Teil der Ausstellung sind zwölf Sicherheitsvitrinen von BÖHM. Welche Exponate werden darin ausgestellt?

In den Sicherheitsvitrinen werden unter anderem fünf der Reichenauer Handschriften gezeigt, die seit 2003 als «kulturgeschichtlich einzigartige Dokumente, die exemplarisch das kollektive Gedächtnis der Menschheit repräsentieren», zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählen. Bei den Reichenauer Handschriften handelt es sich um Bücher aus Pergament, die mehr als 1000 Jahre alt sind – diese Exponate sind die Highlights der Landesausstellung. Gezeigt werden zudem weitere einzigartige Prachthandschriften sowie Goldschmiedearbeiten und kostbare Elfenbeine.

Als Leiter des Referats Sanierung, Nachhaltigkeit und Sicherheit des Badischen Landesmuseums sind Sie für die Ausstellungssicherheit in Konstanz verantwortlich. Welche Anforderungen mussten die Sicherheitsvitrinen von BÖHM erfüllen?

Die Vitrinen müssen die Ausstellungsstücke mit einer gewissen Stossfestigkeit und stabilen Halterungen vor Beschädigungen schützen. Zudem müssen die Vitrinen durch ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit das Diebstahlrisiko minimieren. Nicht zuletzt reduziert eine angemessene Klimakontrolle Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und Temperatur und schützt so die in der Vitrine präsentierten Exponate.

Welchen Beitrag leisten die Vitrinen zum Gesamteindruck der Ausstellung und der Exponate?

Besonders bedeutend ist dabei das entspiegelte Glas, das gemeinsam mit der zurückgenommenen Beleuchtung die gute Sichtbarkeit der Exponate gewährleistet. Gestalterisch wurden die Vitrinen von BÖHM an das bereits vorhandene Vitrinensystem angepasst, weswegen sich diese optimal ins Gesamtbild der Ausstellung einfügen.

Was bleibt Ihnen von der aktuellen Zusammenarbeit mit BÖHM besonders in Erinnerung?

Der offene und beidseitig gute Austausch, den wir auch schon bei früheren Projekten mit BÖHM erlebt haben, war einer der Gründe für unsere Zusammenarbeit bei der aktuellen Landesausstellung. Wir konnten uns bisher immer auf Absprachen oder Terminvereinbarungen verlassen, und Änderungswünsche werden kurzfristig aufgenommen und umgesetzt. Wir sind sehr zufrieden und danken den Mitarbeitenden von BÖHM an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit!